„God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,
Courage to change the things I can,
And wisdom to know the difference. Amen.“
Oh ja, gib uns bitte eine große Portion Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, die wir nicht ändern können. Zum Beispiel, dass Donald Trump jetzt tatsächlich das mächtigste Amt der Welt innehat. Und wenn wir einmal dabei sind, nehmen wir noch einen Nachschlag. Es gibt ja noch viele andere Monster, denen wir nur mit Akzeptanz begegnen können. Neben Erdogan, Putin und Co. hat ja jeder von uns noch seine ganz eigenen Monster. Unangenehme Themen, Schicksalsschläge und damit verbundene Emotionen, die manchmal unerträglich erscheinen.
Die Antwort darauf kann oft nur Akzeptanz heißen. Keine leichte Ansage. Trump zu akzeptieren ist schon schwer, andere Ereignisse, wie der Verlust eines geliebten Menschen, scheinen dagegen völlig inakzeptabel. Die hervorgerufenen Emotionen fühlen sich unerträglich an. Bei Trump schwillt einem der Kamm, Wut kommt hoch oder Angst macht sich breit. An anderer Stelle sind es vielleicht Scham, Schuld oder Ohnmacht, die sich uns wie ekelhafte, stinkende, pickelige Monster in den Weg stellen. Völlig unerwartet machen sie sich breit – am liebsten als störendes Hindernis auf unserer Ideal-Lebenslinie. Alles in uns schreit: „Aus dem Weg, verpiss Dich aus meinem schönen Leben!“
Doch genau wie diese politischen Monster, haben die eigenen eine berechenbare Eigenschaft: Je mehr ich sie ablehne, bekämpfe, beleidige oder versuche zu verdrängen, desto mächtiger werden sie. Sie ernähren sich quasi vom Widerstand. Immer wenn wir sie wegdenken wollen, erscheinen sie wieder. Weil es einfach unmöglich ist, vorsätzlich nicht an etwas zu denken. Der Vorsatz allein reicht, es unmöglich zu machen (denke jetzt nicht an rosa Elefanten!).
Erst wenn wir annehmen was ist, können wir beginnen es (bzw. die dazugehörigen Widerstandsgedanken) zu beobachten und zu gestalten. Ganz wichtig: Akzeptieren heißt nicht, dass etwas für immer so bleiben muss, dass wir aufgeben oder es gar gutheißen müssen.
Zu allererst ist Akzeptanz eine Möglichkeit, zurück in die Gegenwart zu kommen. Denn meistens ist der Widerstand eine Ansammlung von lähmenden Gedanken, die sich solange an der Vergangenheit und Zukunft abarbeiten, bis wir den Kopf vollständig in den Sand stecken. Dabei bemerken wir oft gar nicht, dass JETZT gerade gar kein Problem da ist, oder die Möglichkeit zur Verbesserung in diesem Moment beginnen kann.
Wenn ich meine negativen Emotions-Monster also akzeptiere (ja, ich bin jetzt wütend, traurig, bockig, ängstlich …), kann ich sie untersuchen. Wenn sie immer wieder auftauchen, kann ich überlegen, was sie mir sagen wollen. Auf welche Baustellen sie mich vielleicht aufmerksam machen wollen. Ich kann mich mit ihnen arrangieren und sie mitnehmen, bis sie ihren Dienst getan haben. Dann verschwinden sie auf wundersame Weise von alleine. So zumindest meine Erfahrung.
Auch politische Monster sind wahrscheinlich ekelige Lerngeschenke (ich liebe den Begriff von Robert Betz: Arschengel!), die uns auf Baustellen aufmerksam machen und zur Neusortierung aufrufen. Solange wir jedoch bockig im Widerstand hängen bleiben, verpassen wir die Chance, sie zu analysieren und an der richtigen Stelle mit der Veränderung zu beginnen.
Ich empfehle jedem, sich seine eigenen Monster anzuschauen und nicht vor ihnen wegzurennen oder sie erfolglos zu bekämpfen. Und ich hoffe, dass wir uns schnell damit beschäftigen, wie wir uns diese großen Spiegelbilder unserer Schattenseiten auf der Weltbühne zunutze machen, genau die Baustellen anzugehen, die diese Gestalten letztlich hervorgebracht haben.
Make yourself great again, dann können wir auch die Welt verändern!
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