Kindergeburtstage sind ein bisschen wie Strandurlaub. Dort habe ich mich auch schon mehrfach dabei ertappt, dass ich die Sandburg auch mit einer Portion Eigeninteresse gebaut habe. Beim 10. Geburtstag von Leo kam es mir dann ganz gelegen, dass Lego zum Wunschthema für den Kindergeburtstag erklärt wurde. So konnte ich selber zum Kind werden und mit Legitimation ganz in die Welt der allseits beliebten Spielzeugmarke abtauchen. Und da ich bereits die Ideen zum Drei-Fragezeichen-Kindergeburtstag öffentlich geteilt habe, möchte ich auch hier die Ideen zur Lego-Rallye erzählen. Immerhin steckt so viel Mühe drin, dass auch andere Kinder (und Väter bzw. Mütter) davon gerne profitieren sollen.
Die Zutaten für die Rallye (Dauer ca. 2,5 Stunden):
- reichlich farblich sortierte Lego-Steine
- eine große Lego-Platte
- 8 Lego-Figuren
- Plastikmünzen/Spielgeld (oder wahlweise ausgeschnittene Papp-Coins)
- ein Lego-Powepoint-Template (einfach googeln: PPT Lego Template free)
- 8 Lego-Prospekte/-Kataloge aus dem Spielzeugladen (habe einfach gefragt)
- 8 Lego-Quizfragen
- 10 Umschläge
- 8 kleine Zettelchen (ca. 1 x 3 cm)
- eine kleine Metalldosen (als Gefängnis für die Figuren)
- ein Klemmbrett, Stift
- eine Lösungsschablone für die Koordinaten auf der Lego-Platte DIN A3
- verschiedene – eigentlich nicht wichtige – Agenten-Utensilien (Taschenlampe und Co.)
- kleine Taschen oder Rucksäcke
- Preis (in unserem Falle: Eis in einer Kühltasche und ein Mini-Lego-Tütchen)
Die Grundidee zur Lego-Rallye in Kurzform:
Die Kinder sollen ein Lösungswort erarbeiten. Dazu bekommen sie an unserer Hauptstation (wir haben den Bus auf dem Parkplatz dazu aufgebaut und die Geschwisterkinder eingebunden) nacheinander Lego-Quiz-Aufgaben, die jeweils einen Hinweis auf ein Versteck im Ort geben. Dort finden sie Lego-Figuren und eine Spielwährung, mit der sie an der Hauptstation die benötigten Steine und den nächsten Umschlag „kaufen“ können. Wenn sie alle Stationen abgearbeitet haben, können sie das letzte Versteck finden, wo ein Preis auf sie wartet.
Die einzelnen Aufgaben habe ich in einem Lego-Powerpoint-Template verfasst und ausgedruckt in durchnummerierte Umschläge gesteckt. Die Lego-Figuren und Spielmünzen habe ich zuvor an verschiedenen Stellen im Ort versteckt. Dabei bekam jedes Lego-Männchen einen Mini-Zettel eingerollt ins Lego-Händchen – dort war die Seitenzahl vom Lego-Prospekt verraten, wo ich wiederum die Koordinaten (Geheimcodes) für die Platzierung der Steine auf der Koordinatenplatte eingeklebt hatte. In jeder Runde ging es um eine Steinfarbe. Klingt gerade noch etwas kompliziert, hier die Abfolge im Detail:
Umschlag 1: die Gesamtaufgabe
„Angeblich sind im Dorf 8 kleine LEGO-Verbrecher unterwegs, die mit einer geheimen Währung und speziellen Geheimcodes auf der Flucht sind. Ihr habt verschiedene Hilfsmittel, um ihnen auf die Spur zu kommen. Sammelt die Punkte und Figuren ein und kauft euch damit an unserer Station die Umschläge mit den Aufgaben.
Achtung: Die Figuren verraten euch den Geheimcode nur indirekt mit einem versteckten Hinweis. Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass die Verkäufer an der Station euch immer Werbung mitgeben?
Jetzt geht es los! Ganz wichtig: Egal wie spannend es ist, immer auf den Straßenverkehr achten und als Gruppe zusammenbleiben!“
Umschläge 1 bis 8: die Stationsaufgaben
Der Inhalt der Aufgaben folgte immer dem gleichen Prinzip. Auf der ersten Seite waren der Reihe nach (von links nach rechts) die Steine abgebildet, die benötigt sind, darunter ein kleines Notizfeld um den zugehörigen Geheimcode einzutragen.
„Ihr braucht genau diese Steine und den passenden Geheimcode“
(Abbildung der Steine mit Feldern darunter)
„Die Steine kosten: (Anzahl der Verbindungsnoppen aller Steine, Bsp. elf 2er = 22 Punkte). Einen Hinweis zum Versteck des Geheimcodes findet ihr mit Hilfe der Aufgabe auf der nächsten Seite“
Auf der zweiten Seite war dann immer eine Quizfrage mit drei Antwortmöglichkeiten. Hinter den Antworten waren jeweils Orte genannt. Hätte die Gruppe die Frage falsch beantwortet, wäre sie zum falschen Ort gelaufen und hätte nichts gefunden (hier kann man ja ggf. nachhelfen).
Hier die Quizfragen, die ich mir im Netz zusammengesammelt habe (ich gebe mal keine Antworten mit, da ich das nicht tausendprozentig recherchiert habe – findet man aber bei Bedarf schnell heraus):
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Wie hoch war der höchste Turm, der je aus Lego-Steinen gebaut wurde?
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Wie viele Steine werden pro Jahr verkauft?
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Was sagt Batman in „The Lego-Movie“ bei Minute 37:16?
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Wie groß ist eine Lego-Figur im Vergleich (zur Höhe von aufeinander gesteckten Steinen)?
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In welchem Land wurde Lego erfunden?
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Welche Besonderheit kann man nur mit einer Lupe auf Lego-Steinen erkennen?
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Wie schwer ist ein Lego-Stein (2 x 4 Noppen)?
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Welcher Lego-Stein kam neu bei dem Film The Lego Movie raus?
Finaler Umschlag: die Lösungsschablone
„Ihr habt nun alle Steine gekauft und kennt die Geheim-Codes. In diesem Umschlag findet ihr die letzte Hilfe, um den geheimen Ort zu finden!“
Nun wird es etwas knifflig. Ich habe das Lösungswort BAUMHAUS zuvor aus acht verschiedenen Steinfarben auf eine Platte gesetzt. Entlang der Maße (und Anzahl der Noppen auf den beiden Achsen) habe ich am Rechner eine Tabelle gebaut (waagerecht = Alphabet, senkrecht = durchnummeriert), die jedem Stein eine genaue Koordinate zuweist. Durch den Zusatz im Code (h = hoch und q = quer) war klar, wie die Steine an der Koordinate angesetzt werden mussten. Zugegeben: da musste ich als Spielleiter etwas in der Situation nachhelfen. Im letzten Umschlag gab es dann einen Ausdruck der Koordinaten-Achsen auf einem DIN A3 Blatt. Wenn die Lego-Platte hier aufgelegt wurde, konnte man die Steine zur Lösung einsetzen.
Eindrücke von der Aktion
Die Kinder hatten viel Spaß und selbst Kater Strolch hat sich zu den Jungs gesellt. Wobei er keine große Hilfe bei der Lösungsfindung war …
Achtung: Mir ist klar und ich weise auch ausdrücklich draufhin, dass das Lego-Logo an dieser Stelle “eigentlich” nicht einfach so verwendet werden darf. Ich habe nicht die Rechte an dem Logo. Ich gehe aber davon aus, dass diese Art der privaten Verwendung für einen kleinen Kindergeburtstag geduldet wird. Sollten Verantwortliche hier auf meiner Seite landen, mögen sie besänftigt sein, dass natürlich auch etliche Lego-Spiele auf dem Wunschzettel standen. Und nachher auf dem Geburtstagstisch. Selbstverständlich würde ich den Artikel auch sofort entfernen. Bis dahin hoffe ich, dass genügend Kinder in ein ähnliches Vergnügen kommen.
1 comment(s)
Miha
Herzlichen Dank für die tolle Idee! Mittlerweile ist es ja nicht mehr selbverständlich, dass man seine Ideen kostenlos preis gibt, dabei können so viele Leute […] Read MoreHerzlichen Dank für die tolle Idee! Mittlerweile ist es ja nicht mehr selbverständlich, dass man seine Ideen kostenlos preis gibt, dabei können so viele Leute davon profitieren! Wir haben das ganze für unsere achtjährigen Jungs etwas runtergebrochen, weniger Fragen gemacht und ihnen fertige Buchstaben auf kleinen Platten verkauft, die sie dann nur noch richtig anordnen mussten. Der Schatz war eine selbstgemachte Lego-Piñata. Die Kinder waren vollauf begeistert von der Schatzsuche. Wir sagen Danke!! Read Less