Upcycling liegt voll im Trend. Aus alten Feuerwehrschläuchen werden trendige Mappen genäht, aus Altglas entstehen Designerlampen und aus Euro-Paletten scheint sich eine komplette Hauseinrichtung anfertigen zu lassen. Natürlich ist das in den meisten Fällen einfach ein Hobby.
Für meine Großeltern, wahrscheinlich auch noch für meine Eltern, war das gar keine selbst gewählte Freizeitbeschäftigung, sondern eine notwendige Tugend. Wenn nicht viel da war, dann wurde mit den vorhanden Dingen improvisiert – in der Küche, in der Stube und im Kleiderschrank. Ich erinnere mich auch noch an den Spruch meiner Uroma in der ehemaligen DDR: „Mit dem Alten wird das Neue erhalten“. Erst wenn Geschirrtücher schon durchsichtig waren, konnten sie ausgetauscht werden und ihre zweite Karriere als Schuhputztuch starten.
Bei der Überlegung wie wir die Terrasse verschönern können, bekam eine alte Kommode bei uns kurzum die Chance auf eine zweite Karriere. Nachdem wir tolle Beispiele für das Upcycling von Tischen, Stühlen und Schränken für den Garten recherchiert hatten, war klar: Das kriegen wir hin. Immerhin ist Shabby-Chic von Natur aus nicht perfekt. Und damit ist es die ideale Aufgabe zur Einbindung von Kindern, die sich und auserwählte Gegenstände gerne üppig mit Farbe gestalten.
Mit Begeisterung haben sie die Kommode geschrubbt und den Pinsel geschwungen. Ein paar Betonschalbretter gaben dem Aufbau den letzten Schliff. Nun steht alles schön bei uns auf der Terrasse und dient als Kräutergarten. Der Uroma hätte es wahrscheinlich gefallen ;-)
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